
Stadtansicht von der Friedensbrücke
Der Türmer und seine Familie in der Vergangenheit
Die Türmersleute, so wurden früher die auf den Türmen der Stadt lebenden und arbeitenden Familien genannt, hatten im
Mittelalter und in der frühen Neuzeit
hochwichtige Aufgaben für das kommunale Gemeinwesen zu erfüllen.
Gemäß dem Verständnis der Zeit und der damals geltenden Gepflogenheiten sprach man meist nur vom Türmer. Dabei hatten aber die Ehefrauen der Türmer und deren heranwachsende Kinder dem Haushaltsvorstand bei seinen dienstlichen Pflichten stets zur Seite zu stehen.
Die Türmersfrau von einst wird heute die Türmerin genannt.
Die
Aufgaben des Türmers und seiner mithelfenden "Seinigen" waren einst:
- Brandwache zu halten und bei Gefahr im Verzuge die Stadtbewohner zu warnen oder zu alarmieren
- die Schutz- und Wachmannschaften bei den Nachtdiensten zu unterstützen
- auf "seinem" Turm die ständige Einsatzbereitschaft der Löschgeräte und -mittel zu sichern
- den stündlichen Glockenschlag ausführen, sowie
- in kriegerischen Zeiten Ausschau nach dem anrückenden Feind zu halten und Alarm auszulösen
Obwohl das Wohl und Wehe der Stadt weit gehend mit von der sorgfältigen Dienstausführung der Türmersleute abhing, zählte ihre Tätigkeit zu den so genannten unehrlichen Berufen.